Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Nicov u Plánice (Nitzov bei Planitz)
Die Wallfahrtskirche Mariä Geburt in der zwei Kilometer von Plánice entfernt gelegenen Gemeinde Nicov gehört zu den Kulturdenkmälern von Bedeutung in der Planitzer Region. Der barocke Bau ist eines der schönsten Werke des berühmten Architekten und Baumeisters Kilian Ignatz Dientzenhofer und zählt zu seinen Meisterwerken in der Barockzeit. Das Gebäude wurde von 1721 bis 1730 auf dem Fundament einer älteren Kirche aus dem Jahr 1369 im Auftrag des Adolf Branald von Martinitz errichtet und am 17. September 1730 vom Leitmeritzer Bischof Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz geweiht. Zu den Originalkonstruktionen gehören der gesamte Grundriss, die Gewölbe, Portale, Fenster und die Chorempore sowie der Glockenstuhl. Auch der Dachstuhl der Kuppeltrommel und die Laternen wie auch teilweise der Dachstuhl über dem Altarraum, den Oratorien und der Chorempore gelten als original. 1938 wurden auf die Türme neue Zwiebelhelme nach dem Entwurf von Jan Pšenička aus Prag aufgesetzt.
Der Zentralbau verfügt über einen quadratischen Grundriss, zwei Türme an der Nordfassade und eine Kuppel über dem Schiff. Die monumentale Nordfassade ist konkav gewölbt und von den beiden prismenförmigen, jeweils mit Zwiebelhelm und Laterne versehenen Türmen eingerahmt. In der Fassadenachse befindet sich ein Sattelportal mit einer schwer zu entziffernden lateinischen Inschrift auf der Gründungsplakette über dem Sturz. Das Portal ist eingerahmt von zwei Pfeilerpaaren mit ionischen Kapitellen, die eine reich aufgekröpfte, unterbrochene bogenförmige Bekrönung tragen. In der Lücke findet das Wappen der Grafen von Martinitz Platz, das auch übers Sims ins Fenster oberhalb des Eingangs hineinragt. Das obere Ende des Fensters endet in einem eingerückten Halbkreisbogen, seine Umrahmung ist mit Ohren und Tropfen, einem markanten Schlussstein sowie zwei Voluten darüber versehen. Der gesamte Mittelteil ist eingerahmt von konkav hervortretenden, monumentalen Pilasterpaaren, die auf einem gemeinsamen Sockel ruhen und das markante Dachgesims und einen im oberen Teil als Dreieck abschließenden Giebel mit gewölbten Flügeln tragen. Das Innere der Kirche ist streng symmetrisch gegliedert. Die Seiten des Schiffs sind halbkreisförmig erweitert, zu beiden Seiten gibt es ein Fenster mit darüber liegender Lünette. Beiderseits der Fenster befindet sich jeweils ein kleines, mit Ohren und Tropfen verziertes Portal, durch das man über eine Wendeltreppe zu den kleinen Oratorien gelangt, die sich in jeder der vier Ecken des Schiffs zur Balustrade öffnen; an der Nordseite führt eine Treppe zur Chorempore sowie in die Türme. Neben den Portalen sind die Wände entlang der Längsachse durch Pilasterpaare mit Kompositkapitellen gegliedert, die ein reich profiliertes Gesims tragen. Zwischen den Pilastern befindet sich unter einem draperieartigen Gesims je eine Nische. Über den Innenraum wölbt sich eine Kuppel in polygonalem Gehäuse mit Laterne.