Kloster Waldsassen
Das Zisterzienserkloster in Waldsassen hatte sich seit seiner Gründung 1130 zu einer reichen und bedeutenden Abtei entwickelt. Von hier aus wurden Töchterklöster in Sedlec/Sedletz und Osek/Ossegg gegründet. Wie so viele Klöster wurde auch Waldsassen zur Zeit der Reformation aufgelöst und die Mönche vertrieben.
Nach der Neubesiedelung des Klosters und der allmählichen Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage konnte ab 1681 der Wiederaufbau der Klostergebäude beginnen, dem 1685 der Neubau der Kirche folgte. Ab 1690 wurde Waldsassen schließlich wieder zur eigenständigen Abtei.
Neben der barocken Klosterkirche ist vor allem der Bibliothekssaal bemerkenswert, der 1724/25 entstand. Die Schreinerarbeiten stammen von Andreas Witt aus Waldsassen, die qualitätvollen Skulpturen von Karl Stilp, der in Eger/Cheb ansässig war.
Fast der gesamte Raum ist mit Bücherschränken eingefasst, die sich durch ihren reich geschnitzten, plastischen Schmuck auszeichnen. Die umlaufende Galerie wird von zehn geschnitzten, unterschiedlich charakterisierten Atlantenfiguren getragen. Die – im Vergleich zu den Büsten antiker Philosophen und Politiker – karikierenden Narrenfiguren bilden eine Gegenwelt zu der in der Bibliothek versammelten Weisheit.
Nach der Säkularisation ging der umfangreiche Buchbestand nach Amberg oder wurde verkauft. Die heute in der Klosterbibliothek von Waldsassen aufbewahrten Bücher sind nur ein Bruchteil der ursprünglich um die 24.000 Bände.
Heutige Nutzung
Das Kloster ist bis heute aktiv.