Schloss Koloděje nad Lužnicí
Im Jahr 1567 wurde in Koloděje ein kleiner Adelssitz gebaut, ein Etagenbau aus Stein im Renaissance-Stil mit einem trapezförmigen Grundriss, befestigt durch einen Graben, der aus dem Fluss Lužnic (Lainsitz) gespeist wurde. Zwischen 1737 und 1741 wurde die Renaissancefeste in ein Barockschloss umgebaut. Der Architekt Jan Hybner baute die dominante Kapelle St. Anna an das Schloss an. Die Kapelle ist deutlich von dem Meister der Barockarchitektur Kilian Ignaz Dientzenhofer (1689-1751) beeinflusst.
Das Interieur ist reich mit Fresken ausgeschmückt, die größte davon an der Decke zeigt die Jungfrau Maria mit der Heiligen Dreifaltigkeit. An den Wänden gehen die Fresken in Illusionen gemalter Architektur über – Brüstungen, Säulen, Gewölbe u.ä. Das zentrale Altarbild der hl. Anna ist wahrscheinlich ein Werk von Petr Brandl. In der Vorhalle befindet sich eine Orgel aus dem Jahr 1818.
1875 wurde zwischen dem Schloss und dem Eingangstor die Krypta der Familie Vratislav z Mitrovic errichtet. Als erste wurden hier die sterblichen Überreste der Brüder Eugen und Karel Vratislav beerdigt, nachdem sie aus dem Beinhaus auf dem Friedhof in Týn nad Vltavou (Moldautein) hierher überführt worden waren.