Sahara – Eine Band, so unverwüstlich wie der Sound der 1970er-Jahre
In einer kulturell und politisch stark bewegten Zeit wirbelt die Gruppe einem Scirocco gleich durch die Beat-, Blues- und Progressive-Rock-Szene der Republik. Zuvor schon als Subject Esq. bei der Münchner Jugend ungemein populär und als Vorgruppe von John Mayall geadelt, belohnen die in Sahara umbenannten Wüstensöhne von der Isar die Treue ihrer Fans mit drei Alben. Sie setzen damit, obschon inspiriert von Größen des Genres wie King Crimson, Yes oder Pink Floyd, unverwechselbare eigene musikalische Akzente. Der sphärische 27-Minuten-Renner „Sunrise“ oder der sagenumwobene „Mountain King“ werden zu Markenzeichen der Band.
In die Kategorie der größten Hits gehört auch „Mammon“, ein konsumkritisches Frühwerk auf dem ersten Album „Subject Esq.“ von 1972. Die Stücke mit ihren komplexen musikalischen Strukturen fehlen bis heute bei keinem Auftritt.
Die Fachpresse ist sich rasch einig: Hier scheinen sechs Richtige am Rockhimmel auf. Sahara – ein spannendes, ein aufregendes Projekt . 40 Jahre später schreibt die Süddeutsche Zeitung anlässlich mehrerer ausverkaufter Revival-Konzerte: „Keine Fata Morgana, die Legende lebt. Ein furioser Auftritt der 60-plus-Rocker, die da in Kunstnebel und Rampenlicht zurückgekehrt sind.“ „Progressive Urgestein“ titelt die TZ München und ein Kritiker des Münchner Merkur schwärmt: „Monumentale Moll-Akkorde als Urknall im Sahara-Universum“.
Neben ihrem instrumental üppig intonierten Sound und Gänsehaut-Feeling hervorrufenden mehrstimmigen Gesang bewahrt die Gruppe ein weiteres Erfolgsgeheimnis: Sie rekultiviert durch ihre authentische Präsenz das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Für intensive Erfahrung steht allein schon ihre Zusammensetzung.
So, wie sich die Band im Olympiajahr 1972 formiert hat, begeistert sie ihre Freunde aller Altersklassen bis heute: Michael Hofmann de Boer (fl, key, git, voc), Hennes Hering (org), Alex Pittwohn (git, har, voc), Harry Rosenkind (dr), Stephan Wissnet (b, voc) und Nick Woodland (lead-git) knüpfen bei den Konzerten unserer Tage nahtlos an, wo sie bei den Tourneen und Studioaufnahmen Mitte der Siebziger aufgehört haben. Allemal gilt für sie, was schon über Steve Winwood oder Bruce Springsteen gesagt worden ist: Im reifen Alter sind sie live besser denn je.
Konzert am 09. Februar 2013, 20.00 – 22.00 h: https://www.bbkult.net/kalender/details/13527180203614.html