Erinnerungsstätte für die Opfer des Holocausts in Černovice u Tábora (Cernowitz bei Tabor) (DTZF-Projekt)
Ein Beleg für jüdisches Leben in Černovice (Cernowitz), wo Juden spätestens seit dem 16.Jh. gelebt hatten, ist der jüdische Friedhof, der im vergangenen Jahrhundert schwer beschädigt wurde. Die ortsansässige jüdische Gemeinde wurde durch das Naziregime vernichtet.
Im Jahr 2002 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft des Friedhofs mit Totenhaus nach dem Konzept des Bildhauers Michael Deiml eine Erinnerungsstätte errichtet. Die Erinnerungsstätte erinnert an die Opfer des Holocausts aus Černovice, und zwar sowohl an die in den Konzentrationslagern Getöteten, als auch an die Überlebenden des Genozids, die ihr Leben lang mit den Folgen zu kämpfen haben. Durch diese Konzeption unterscheidet sie sich von vielen anderen Gedenkstätten.
Die Jüdische Erinnerungsstätte Černovice besteht aus zwei Teilen: der Dauerausstellung in der Totenhalle und dem “Erinnerungspfad”. Den Pfad, der die unterbrochene Verbindung zwischen dem jüdischen Friedhof und der Stadt wiederherstellt, säumen, angeführt von einem Menhir, 52 Erinnerungssteine, die einzelnen Opfern namentlich gewidmet sind. Die Dauerausstellung in der Totenhalle dokumentiert das Schicksal der jüdischen Gemeinde in Černovice und vermittelt zudem in einem kurzen Abriss die historischen Hintergründe.
Die Errichtung der Jüdischen Erinnerungsstätte Černovice wurde 2001 vom Deutsch-tschechischen Zukunftsfond (DTZF) gefördert. Der Zuschuss betrug 350.000 CZK.
Eine Monographie zu der Erinnerungsstätte ist unter dem Titel “Židovský Památník Černovice” 2012 erschienen. Autor: Michael Deiml, ISBN 80-239-7872-1
Die Publikation kann vor Ort bei der Verwalterin, erworben werden, unter unter der folgenden Emailadresse bestellt werden: pamatnik-cernovice@t-online.de