Restaurierungsarbeiten in der Herz-Jesu-Kapelle in der Kirche St. Peter und Paul in Kralovice (Kralowitz) – 1. Etappe (DTZF-Projekt)
Die Kirche St. Peter und Paul ist eine Station auf der nördlichen Route des internationalen Pilgerwegs des Hl. Jakobus nach Santiago de Compostela. Die einschiffige Pfarrkirche in Kralovice (Kralowitz) wurde erstmals im Jahr 1250 in einer Besitzbestätigung des Zisterzienserklosters in Plasy (Plaß) schriftlich erwähnt.
Die frühgotische Kirche wurde in den Jahren 1575– 1581 durch den damaligen Besitzer von Kralovice, Florian Griespek von Griespach, in eine ungewöhnliche Renaissanceform umgebaut, wahrscheinlich nach Plänen von Bonifatius Wohlmuth. An der Südseite der Kirche ließ er eine Kapelle anbauen, in deren Krypta sich das Familiengrab der Griespeks befindet. In der Kapelle mit Fensterglasmalereien steht die ca. 6 m hohe Grabtafel Griespeks aus dem Jahr 1593. Das Muldengewölbe schmücken Fresken mit Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria und Jesu Christi aus dem 19. Jahrhundert.
Die Kapelle war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht geweiht. Im Jahr 1853 wurde von Verehrern des Herzens Jesu eine alljährliche Andacht eingeführt und die Kapelle wurde nach und nach mit Gegenständen von Wallfahrten ins Heilige Land und nach Rom ausgestattet. Während der gesamten Oktav nach dem Hochtag des Heiligsten Herzen Jesu kamen täglich Pilgerprozessionen, wurden gesungene Messen gefeiert und nach der Beichte versammelten sich die Büßer am Altar. Bei den Messen auf Deutsch und Tschechisch predigten auch Geistliche aus der Umgebung.
Die Restaurierungsarbeiten in der Herz-Jesu-Kapelle in der Kirche St. Peter und Paul in Kralovice wurden 2011 vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (DTZF) gefördert. Der Zuschuss betrug 950 000 CZK.