Steinerne Brücke, Písek
Die älteste erhaltene Brücke auf dem Gebiet der Tschechischen Republik wurde wahrscheinlich schon vor dem 13. Jh. in Písek erbaut. Über sie führte der Goldene Steig (Semita Aurea), einer der Handelswege, der Böhmen, Bayern und Oberösterreich verband.
Die 110 m lange Brücke endete an beiden Ufern mit einem Wehrturm. Im Laufe der Jahrzehnte durchlief sie zahlreiche Umbauten, vor allem nach dem Auftreten von Hochwasser. Das letzte und bisher vernichtendste Hochwasser erlebte die Brücke im Jahr 2002. Die statische Absicherung der Pfeiler und eine Generalüberholung in den Jahren 1996–1998 verhinderten ihren Einsturz.
Die Verzierung der Brücke bilden barocke Plastiken des Hl. Johannes Nepomuk, der Kreuzigung Jesu, der Hl. Anna und des Hl. Antonius von Padua. Eine neuzeitliche Sage besagt, dass der erste, der über die Brücke schritt, ein Hirsch aus dem nahe gelegenen Wald war. Deshalb wird sie manchmal auch als »Hirschbrücke« bezeichnet.