Die Mineralquellen Glauber III, Glauber IV und die Kirchenquelle
Nach dem 1. Weltkrieg versuchte der Stadtrat, die Besucherzahl von Franzensbad zu beleben und suchte nach Möglichkeiten, wie man das therapeutische Angebot erweitern könnte. Die ersten Probebohrungen wurden mit dem Ziel durchgeführt, tiefer gelegene Quellen mit hohem Gehalt an Kohlendioxid, die zur Verwendung im Bad geeignet wären, zu finden. So wurden an der Stelle der heutigen Halle mit den Glauberquellen drei Quellen entdeckt – die Kirchenquelle sowie die Glauber III und Glauber IV. Alle Quellen hatten einen hohen Gehalt an Kohlendioxid. Glauber IV, die in einer Tiefe von 92 m entdeckt wurde, hat mit ihrem hohen Gehalt von Glaubersalz vergleichbare Quellen weit überragt. Die Umgebung der Quellen wurde nach einer ersten Fixierung von Bohrungen im Jahr 1923 entsprechend eingerichtet. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt einen kleinen Pavillon im Schweizerstil erbaut. Die Bedeutung aller drei Quellen erforderte jedoch eine bedeckte Kolonnade oder Halle. Das Projekt wurde vom Franzensbader Baumeister Ernst Engelhardt vorgeschlagen. Der Schaffer der Quellenschränke ist der Bildhauer Adolf Mayerl. Die Halle wurde im Jahr 1930 fertig gestellt. Das technisch moderne Bauwerk bewahrt die klassizistischen Elemente. Es handelt sich um Neoklassizismus, der von einer antiken Tempelarchitektur mit ägyptischen Empire-Elementen ausgeht. Der Innenraum erinnert tatsächlich an einen Tempel und ruft eine gehobene Atmosphäre hervor. Es gibt keinen Zweifel, dass die Franzensbader Quellengötter gerade hier siedeln.