Dominová Ludmila – Klöpplerin, Stickerei aus Fischschuppen
Ludmila Dominová wurde im Jahre 1948 in der Gemeinde Zliv bei Hluboká nad Vltavou geboren. Seit ihrer Jugend beschäftigt sie sich mit Handarbeiten und beherrscht allmählich viele Techniken der Textilfaser-Verarbeitung, wie Netzknüpfen, Schiffchenspitze, Häkeln, genähte Spitze, geklöppelte Spitze und Stickerei.
Die Stickerei aus Fischschuppen hat sie das erste Mal in den 70er Jahren kennengelernt, als ihr eine Trachtenschürze in die Hände fiel, die mit dieser untypischer Technik verziert war. Durch intensive Nachforschungen in der Literatur und Gespräche ist es ihr gelungen, diese Technik zu dokumentieren, auch einschließlich der ursprünglichen Formen, die man aus den Fischschuppen geschnitten hatte.
Zur Stickerei-Herstellung verwendet man vor allem Karpfen-Schuppen, seltener die Schuppen von Barsch und Zander. Die Schuppen müssen mehrmals mit Wasser gewaschen, dann mit Seife und zuletzt mit einer Bürste gründlich geputzt werden. Anschließend erfolgt das Stärken mit Kartoffelstärke und das Trocknen, danach werden die Schuppen noch gebügelt, damit sie fest werden.
Aus diesem Material werden verschiedene Formen ausgeschnitten, meistens Herzchen, Blütenblätter und Kreise, die man in der Mitte einsticht und mit einer Perle auf den Stoff näht. Mit der Stickerei aus Fischschuppen können Blumenkompositionen gestaltet oder auch der Verlauf von Nähten und Säumen von Frauenkorsetts betot werden.