Museum am Maxplatz
Ausstellungsräume im Alten Rathaus
In den Räumen des alten Rathauses wurde 1985 das Museum der Stadt Rehau eröffnet. Es präsentiert auf zwei Etagen die Geschichte der Stadt, die hauptsächlich durch das Gerberhandwerk, das Brauwesen und die Porzellanindustrie geprägt ist. Das Museum zeigt des Weiteren Heimatstuben, eine komplette Schmiede sowie die Einrichtung einer ehemaligen Drogerie. Die Stadtgeschichtliche Sammlung veranschaulicht die Entwicklung von Rehau in den vergangenen Jahrhunderten. Die erste urkundliche Erwähnung, die Verleihung der Stadtrechte und die drei großen Stadtbrände stellen markante Ereignisse dar.
Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden zwei handgefertigte Modelle der Rehauer Innenstadt. Eines repräsentiert die Situation vor dem verheerenden dritten Stadtbrand von 1817, das andere zeigt das Straßenbild nach dem Wiederaufbau, bei dem ein völlig neues Konzept der Städteplanung umgesetzt wurde. Perlen, Porzellan, Plastik Fließendes sauberes Wasser und das Vorkommen von Bachforellen sind die Voraussetzungen für die Ansiedlung von Flussperlmuscheln. Solche idealen Umweltbedingungen boten die Flüsse in der Region, sodass im 18. Jahrhundert die Perlfischerei einsetzte.
Die Stadtgeschichte nachhaltig geprägt haben die Porzellanmanufakturen Zeh, Scherzer & Co., gegründet 1880, und Hertel, Jacob & Co., 1906 hervorgegangen aus Schödl, Jacob & Co. Beide produzierten bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts vorwiegend Gebrauchsgeschirr, hochwertige Geschenkartikel und Zierobjekte. Als eine Station der Deutschen Porzellanstraße erinnert die Stadt Rehau an die einst vor Ort ansässigen Manufakturen.
Trachten, Glaswaren, Bilder und Möbel dokumentieren in der Schlesischen und der Ascher Heimatstube die Geschichte der Vertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Rehau eine neue Heimat fanden. An die in der Weberei beschäftigten Sudentendeutschen erinnert die Roßbacher Weberstube mit Stoffen und Jacquard-Webstühlen. Die Stiftung Ascher Kulturbesitz unterhält neben der Heimatstube das Ascher Archiv mit zahlreichen Dokumenten zum alten Asch.
Dem Museum am Maxplatz angegliedert ist die Puppen- und Spielzeugsammlung – Walter Stiftung Rehau. Sie umfasst ca. 340 Puppen aus der Zeit zwischen 1870 und 1970 von namhaften Herstellern wie Käthe Kruse und Schildkröt.