Schlosspark in Horšovský Týn
Der Schlosspark in Horšovský Týn war ursprünglich ein Renaissance-Garten, der im Jahr 1905 in einen natürlichen landschaftlichen Park mit einer Fläche von über 40 ha umgebaut wurde. Der Schlosspark ist von der Stadt aus frei zugänglich. Mit seiner Vielfalt von Edelholzarten gehört er zur Zeit zu den bedeutendsten Parks im Westböhmen. Die Achse des unteren Parkteils bildet der Křakovský Bach, der durch eine in Wiesen und Haine eingefasste Kaskade von kleinen, durch Gruppen von alten Linden umgebenen Teichen, abgedämmt ist. Der Naturpark hat romantische, stille Ecken und wird hin und wieder durch einige Bauten belebt. Auf dem Hügel hinter dem Schloss steht ein Renaissance-Gebäude, genannt “Witwenhaus”. Der Name ist mit der dritten Ehefrau von Jan von Lobkowitz, Elisabeth von Rogendorf, verbunden. Auf dem Felsenvorsprung über einem Steilhang, etwa 500 m nördlich vom Schloss, steht ein walzenförmiger Aussichtsturm. Der walzenförmige Bau hat zwei, bis heute erhaltene, untere Stockwerke mit bemerkenswerten Gewölben und Kaminöfen. Die letzten Umbauten aus der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts haben nur den dritten Stock betroffen, aus dem eine romantische Gloriette entstanden ist. Der Aussichtsturm ist durch eine alte Lindenallee mit einem weiteren sehenswerten Bau – der ältesten tschechischen Loreta – verbunden. Die Kapelle hat Kryštof von Lobkowitz nach seiner Rückkehr aus dem italienischer Loreto im Jahre 1584 bauen lassen. Der Frühbarock-Bau auf dem runden Grundriss mit dem kugeligen Gewölbe ist durch achteckige Laternen abgeschlossen. Vor der Einfahrt in den Park, gegenüber dem Kapuzinerkloster, steht das Ballhaus-Gebäude. Das längliche Stockhaus wird durch die geräumigen, mit Holzrollläden geschlossene Fenster charakterisiert. Zu den herrschaftlichen Bauten am Rande des Parks gehört auch ein massiver Speicher.