Burgruine Kozí Hrádek
Nicht weit von Sezimovo Ústí, beim kleinen Dorf Červený Dvůr, befindet sich die Burgruine Kozí Hrádek. Auf der Burg hielt sich Jan Hus in den Jahren 1413-1414 auf, nachdem über ihn in Prag ein Bann ausgesprochen wurde. Kozí Hrádek ist die denkwürdigste Burg in der Region Tábor. Die ältesten schriftlichen Belege über die Burgruine stammen bereits aus dem Jahr 1377, als ihr Eigentümer Vlček aus Kozí war. Später wurde Kozí Hrádek Besitz der Herren aus Hardek und Jindřich aus Hradec. 1406 geriet die Burg in den Besitz von Vilém aus Újezd, nach zwei Jahren ist er jedoch verstorben, und so wurde sie zum Eigentum seiner Söhne Ctibor und Jan. Ihre größte Bedeutung erreichte die Burg Kozí Hrádek durch den Aufenthalt von Jan Hus, der größten Persönlichkeit der böhmischen Reformbewegung. Die Dominante der Burg war ursprünglich ein großer Wohnturm und die ganze Anlage war von einem Graben, einem Wall und Holzpalisaden umgeben. Bis zur Gegenwart sind nur Reste des Wohnturmes und der Befestigung erhalten geblieben. 1438 wurde Kozí Hrádek durch einen Brand vernichtet. Die Burg wurde wahrscheinlich vom Söldnerheer von Albrecht aus Österreich ausgeraubt und niedergebrannt, der in dieser Zeit die Stadt Tábor belagerte und unweit, bei Měšice lagerte. Nach den Kriegen der Hussiten gehörte Kozí Hrádek der Stadt Tábor, aber in den Schriften wird sie nur noch als wüst erwähnt. 1962 wurde sie zum nationalen Kulturdenkmal ausgerufen. In ihrer Nähe befindet sich ein hussitischer Grabhügel von J. V. Dušek (1881-1966) mit einem Bronzemedaillon von Jan Hus. Heute ist nicht nur Kozí Hrádek, sondern auch das örtliche Restaurant unter freiem Himmel ein oft besuchtes Ausflugsziel. Lage: 5 km südöstlich von Tábor