Internationales Theaterfestival Miraculum Český Krumlov (Krumau)
Das Internationale Theaterfestival Miraculum Český Krumlov (Krumau) findet alljährlich Ende Oktober statt. Veranstalter sind der Bürgerverein Theaterzentrum Český Krumlov, das Stadttheater Český Krumlov und die Stadt Český Krumlov. Das Konzept des neuen Festivals macht sich die einmalige Schönheit der Stadt Český Krumlov mit der imposanten Schloss-Silhouette, dem weitläufigem, herrlichen und fachgerecht erneuerten Komplex von historischen Gebäuden zu Nutzen.
Das Statut des Denkmalreservates sowie der Eintrag der Stadt in das Verzeichnis der Weltkulturerbe UNESCO im Jahr 1992 und die reichen kulturellen Traditionen ermöglichen es, die Stadt auch als Ganzes, als eine Theaterstadt, als wiederbelebtes Wunder, wahrzunehmen.
Die ganze Stadt Český Krumlov ist ein lebendiges Theatermuseum, in welchem sich das Umfeld, die authentische Innen- und Außenarchitektur mit der urbanistisch einmaligen Konfiguration der Stadt an Bekräftigung des Erlebnisses und des Spektakels beteiligen. Das Festival Miraculum respektiert die natürlichen und die international immer bedeutender werdenden kultur-historischen Prioritäten der Stadt, wie das barocke Theater, das Schloss als Ganzes mit dem Garten, die zusammen mit Komplex der historischen Stadtgebäuden ein imposantes Bühnenbild der Stadt ohnegleichen bilden. Im Anschluss an diese Gegebenheiten orientiert sich das Festivalrepertoire mehr auf die traditionelle Theaterarten, -Typen und -Formen.
Der Sinn des Festivals ist die Wiederbelebung der Arten- und Genretraditionen, die mit der Theatergeschichte von Český Krumlov verbunden sind, dies in Inszenierungs- und Interpretierungsarbeit von führenden einheimischen und ausländischen Theaterschaffenden unter Ausnutzung von möglichst authentischen Räumen, traditionsreichem Umfeld sowie architektonischen und urbanistischen Elementen (Barocktheater, Renaissance-Haus und Maskensaal im Schloss, Gelände der Prälatur mit dem Prokyš-Saal und Stadttheater in Horní Straße, das Theaterzentrum bei Hl. Jobst mit Marionettenmuseum Latráně u. ä.).
Die Theatergeschichte findet ihren Ausdruck im Festivalrepertoire in der ganzen Skala von Jesuitentheater über die Ausdrücke der Hofkultur und Festivitäten bis hin zu Passionsspielen und verschiedensten modernen Formen. Die Präsentations-Programmskala führt von klassischen Vorstellungen (Kammeropern, Ballet und Tanz, Bewegungs- und Effektivitätstheater, Marionettentheater etc.) bis hin zu improvisierten Formen wie zum Beispiel Commedie dell’arte, Straßen- und Karnevaltheater, Clownvorstellungen und moderne Pantomime, neuer Zirkus mit Jonglierkunst, Akrobatik, Stelzengehen u. ä., zu Site-specific-Projekten und weiteren Para-Theatervorstellungen, wie sie in der heutigen Zeit vom Theater und der Kunst angeboten werden.
Ein wesentliches Ziel ist auch die Entwicklung einer langfristigen grenznahen Zusammenarbeit – namentlich mit Theater- und Kunstinstitutionen sowie Ensembles aus dem benachbarten Österreich und Bayern. Ähnlich ist das Programm für Integrationstendenzen der EU sowie fachliche Interessen aus Übersee geöffnet. Für die ausländische Fachwelt und Interessenten kann das Festival zu einem Tag der offenen Türen zu allen Theaterräumen der Stadt mit Präsentation deren Ausnutzung werden.