Schwarzenberger Gruft Domanín in Třeboň
Den Anlass zum Aufbau einer neuen Geschlechtsgruft gab die Fürstin Eleonora Schwarzenberg. Die ursprüngliche Begräbnisstätte des Geschlechts in der nahen St. Ägidius-Kirche genügte sowohl den räumlichen Anforderungen, als auch den verstärkten hygienischen Vorschriften nicht mehr. Das Projekt wurde vom bedeutenden österreichischen Architekten Jan Schmidt entworfen, an die lokale Problematik wurde es vom fürstlichen Baumeister Damasius Deworetzky angepasst. 1874 wurde mit komplizierten Entwässerungsarbeiten begonnen, 1877 wurde die Gruft vom Prager Erzbischof Bedřich Schwarzenberg feierlich geweiht.
Der Etagenbau in der Form eines regulären Sechsecks mit einem vorgeschobenen Turm und einer majestätischen Treppe hat zwei Stockwerke. Im Obergeschoss befindet sich eine Kapelle, die dem Göttlichen Erlöser geweiht ist, im Raum der Kapelle werden Reliquien von 27 Mitgliedern der Schwarzenberg-Familie aufbewahrt. Die Gruft ist von einem weiträumigen Englischen Park umgeben.
Führungsweg: Der Führungsweg läuft durch den Raum der Kapelle des Göttlichen Erlösers, in dem die Besucher über die Geschichte dieses unikalen Baus und über das Geschlecht der Schwarzenberger informiert werden, die in Třeboň seit 1660 geherrscht haben. Im unteren Teil des Gebäudes, in der eigentlichen Gruft, wird an die 27 Mitglieder dieses Geschlechts erinnert, deren Reliquien hier aufbewahrt werden. In der Gruft befindet sich auch ein Marmorgrabstein des italienischen Bildhauers Alexander Trippel, den 1791 Fürst Josef für seinen Vater Jan Nepomuk gekauft hat.