Schlossmühle in Jindřichův Hradec (Neuhaus)
Die ursprünglich gotische Mühle befindet sich auf dem Gelände des Staatlichen Schlosses in Jindřichův Hradec. Schriftliche Belege gibt es aus dem Jahr 1485. 1551 wurde sie durch Jáchym aus Hradec im Renaissance-Stil umgebaut und erweitert. In den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts wurde die Mühle mit 14 Wasserrädern ausgestattet – seitdem wird sie „Bei den Vierzehn“ genannt. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie auch mit barocken Giebeln versehen. Mit dem Niedergang des Müllertums in Böhmen durch die ungarische Konkurrenz wurden das Objekt und die Einrichtung der Mühle 1853 in eine sparsamere amerikanische Konstruktion umgebaut.
1888 wurde hier dank dem Grafen Černín durch František Křížík das erste Wasserkraftwerk im Vorlitauer Land errichtet, das ganze 126 Jahre lang voll funktionsfähig war. Die eigentliche Mühle verödete langsam und im letzten Jahrhundert diente sie nur noch als Speicher des Nationalbetriebs Fruta. 1999 wurde sie in einem sehr schlechten Zustand von Nationalen Denkmalinstitut in Budweis gekauft. Die Rekonstruktion wurde 2003 beendet und nun wird die Mühle von der Bürgervereinigung Neuhäuser Kulturgesellschaft zu Kulturzwecken betrieben. Das Wasserkraftwerk von Křížík ist immer noch voll funktionsfähig. Im Objekt befindet sich eine Tapisserien-Ausstellung von bedeutenden tschechischen bildenden Künstlern. In Betrieb ist auch das ursprüngliche Wasserkraftwerk von Křížík. Weiter können auch saisonale thematische Ausstellungen besichtigt werden.