Dekanatskirche zur Verklärung Christi auf dem Berg Tábor
Auch der Name der Taborer Hauptkirche weist auf die biblische Symbolik hin, die so wichtig für die Stadtgründer ist. Auf dem Berg Tábor nicht weit vom See Genezareth in Palästina wurde laut Evangelium vor den Augen der Jünger die Jesusgestalt gewandelt, zum Zeichen der Gottessohnschaft. An der Stelle der heutigen Dekanatskirche stand bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts eine Holzkirche, die heutige ausländische Besucher eher an eine Scheune erinnert.
Mit dem Aufbau eines neuen würdevolleren Gotteshauses wurde etwa Ende des 15. Jahrhunderts begonnen. Die Taborer beriefen den Steinmetzmeister Staněk aus der Kleineren Prager Stadt zum Ausarbeiten des Projekts und zur Leitung des Aufbaus der Kirche. Um 1512 beendete er das Interieur der Kirche in der Form des Dreischiffes mit dem Netzgewölbe, das von achtkantigen Säulen getragen wird. Das Presbyterium wird mit einem prächtigen Kellergewölbe eingewölbt. Die Kirche entstand also gleichzeitig mit dem Rathaus im spätgotischen Stil. Dank der späteren Umbauten trägt die Kirche Spuren von anderen historischen Stilen. Das Gebäude der Kirche wurde von der Außenseite mit den Renaissancegiebeln ergänzt.
Der gotische Turm erweiterte sich um eine Renaissancegalerie und im Jahre 1677 wurde er mit der dreistufigen Barockkuppel versehen, die vom Architekten Giovanni da Capauli entworfen wurde. Am Ende des vorigen Jahrhunderts versuchte der Architekt Josef Mocker, die mittelalterliche Form der Kirche durch Umbaumaßnahmen im gotischen Geist zu erneuern. Diejenigen Besucher, die Tábor wie auf einem Präsentierteller haben wollen, können die 250 Treppen auf den Kirchenturm hinauf steigen, wo auf sie ein herrlicher Blick wartet.