Mittelalterliche unterirdische Gänge in Tábor
Der Komplex von unterirdischen Räumen und Gängen stellt eine besondere Rarität der Stadt Tábor dar. Das heutzutage oft besuchte unterirdische Denkmal entstand im 15. Jahrhundert durch die Kellervertiefung (Löcher genannt) unter den einzelnen Häusern im historischen Teil Tábors, in der Altstadt. Viele der Keller wurden allmählich miteinander verbunden und so entstand eine Art unterirdisches Labyrinth, in dem man sich jedoch kaum verirren kann. Trotzdem erreichen einige von den Kellerräumen eine beträchtliche Größe. Sie wurden oft in zwei bis drei Stockwerke Tiefe gegraben und befinden sich bis 16 m unter dem heutigen Strassenniveau. Angesichts der konstanten und verhältnismäßig niedrigen Temperatur und der beständigen Feuchtigkeit dienten die Keller zur Einkellerung von Lebensmitteln, vor allem Bier. Im Im Fall der Bedrohung der Stadt von Feinden oder bei großen Bränden wurden sie von den Bewohnern auch als eine sichere Zufluchtsstätte benutzt. Ein Teil der unterirdischen Räume, der sich unter dem Žižka- Platz in einer Länge von 800 m befinden, wurde nach dem zweiten Weltkrieg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Eingang in die unterirdische Gänge befindet sich im Hussitenmuseum. Besichtigungskreis endet im Souterrain des Hauses Nr. 6 auf der nördlichen Seite des Marktplatzes. Hier findet der Besucher auch eine kleine Exposition, die die Arbeit im Souterrain des 15. Jahrhunderts dokumentiert.