Kloster Milevsko
Das Kloster der Prämonstratenser in Milevsko ist das älteste Kloster in Südböhmen und ein wertvolles romanisches Baudenkmal. Es befindet sich am nördlichen Rand der Stadt Milevsko. Das Kloster wurde vermutlich 1184 vom Magnat Jiří aus Milevsko gegründet. Die erste belegte Erwähnung des Klosters stammt aus dem Jahr 1187, als sein erster Abt Jarloch (Gerlachus), einer der Weiterführenden der Chronik Kosmas, ernannt wurde. Kurz nach der Gründung entstanden in der Nähe das Dorf und später die Stadt Milevsko. Der Bau des befestigten Klosters wurde im 14. Jahrhundert beendet.
In dieser Zeit wurde beim Kloster auch eine lateinische Schule gegründet. Das Kloster wurde für eine lange Zeit zum bedeutenden Bildung- und Kulturzentrum in Südböhmen. 1420 wurde das Kloster durch die Hussiten niedergebrannt, Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es vom Geschlecht Hodějovský aus Hodějov zu einer barocken Herrensiedlung umgebaut. 1621 wurde das Kloster an die Prämonstratenser zurückgegeben und schrittweise erneuert.
Im Klosterareal befinden sich die St.-Ägidius-Kirche mit dem ältesten Netzrippengewölbe (Trauersaal) und ein mächtiger romanischer Glockenstuhl. Weiter finden hier die Besucher die romanische Maria-Himmelfahrt-Basilika, eine Abtkapelle, einen Paradiesgarten und die Reste eines Kreuzgangs. In dem Gebäude der Prälatur befindet sich das Milevsker Museum, das Expositionen über die Geschichte und Ethnographie der Stadt Milevsko, völkerkundliche Sitten und Bräuche in der Region Milevsko, die bauhistorische Entwicklung des Klosters und archäologische Funde beinhalten.