Brichcín, Roman – Maler
Roman Brichcín gehört zu den Malern, deren Bilder sich bereits bei der ersten Begegnug intensiv ins Gedächtnis des Betrachters einprägen, die sich alarmierend und beeindruckend darstellen. Roman Brichcín ist in Plzeň (Pilsen) am 28. 10. 1958 geboren, wo er auch die Pädagogische Fakultät im Fach Kunsterziehung (unter Leitung des Dozenten Hes) absolviert hat. Ohne Beziehung zur Vergangenheit ist die Malerei von Roman Brichcín natürlich nicht. Des Künstiers Blick hat wahrscheinlich seine Wurzeln im Expressionismus. Nicht soviel im deutschen, sondern mehr im skandinavischen (E. Munch) und auch im französischen (G. Rouault). Der Maler reiht von Anfang an die Ziele und Ergebnisse seiner Arbeit in einen breiten Strom der neuen Tendenzen in der Malerei ein, die auf einen unkonventionellen Anblick, unmittelbaren Ausdruck und direkte Bewegung setzen. Von hier aus kommt der Akzent für die gesteigerte Offenheit und Spontaneität des Malens, die auf alle Stilbildung gerichteten Gesetzlichkeiten verzichtet. Die handschriftliche Spontaneität bis zur Grobheit, genauso wie die Kontrastfähigkeit der koloristischen Lösung kommen in den Bildern schon in den Jahren 1985/86 zur Geltung. Nach und nach prägt sich die Fähigkeit aus, mit der unmittelbaren Sprache der Farben und Töne zu sprechen. Davon zeugen eine Reihe von Bildem wie z. B. “Die blauen Signale”. Jetzt dehnt sich der in allen Gemälden existierende koloristische Aufbau zu Kontrasten und konzentriert sich zu expressiven Akkorden. Die Malerei von Roman Brichcín wird raubgierig und aggresiv, verliert aber nie das Gleichgewicht. Sein ganzes Werk ist die individuelle Aussage eines Menschen, der von Konflikten der Zivilisation und seiner eigenen Person verletzt ist, und es trägt vom Anfang an autobiografische Merkmale.