Altes Rathaus, Regensburg

Das aus drei Gebäudeteilen bestehende Regensburger Rathaus entstand vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Wenn man vor dem Rathaus steht befindet sich links der sogenannte Reichssaalbau, in der Mitte das Alte Rathaus mit Turm und Rathaushof und zur Rechten das Barocke oder Neue Rathaus. Das Alte Rathaus ist eines der schönsten Beispiele gotischer Profanarchitektur.
Die Anlage des Reichssaalbaues geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Der Festsaal (Reichssaal) im 1. Stock wurde nach dem Brand um 1360 errichtet. Ab 1594 fanden in diesem Saal die vom Kaiser einberufenen Reichstage statt und später, von 1663 bis 1806 (dem Ende des Alten Reiches), tagte hier der “Immerwährende Reichstag”. An diesem Platz wurden also die Geschicke des Heiligen Röhmischen Reiches Deutscher Nation mitbestimmt und gelenkt.
Heute wird in Regensburg nichts mehr “auf die lange Bank geschoben” (also möglichst lange hinausgezögert), jedoch entstand hier diese Redewendung. Auf der langen Bank im Reichssaal wurden Akten zu Abstimmungspunkten gelagert und dort lagen sie zum Teil so zahlreich und so lange, dass sie irgendwann hinten hinunterfielen.
Das Alte Rathaus ist als Patrizierburg italienischen Stils konzipiert. Zugehörig ist auch der rückwärtige Rathaushof mit Venusbrunnen. Die Gewölbe im Erdgeschoß sind gotisch, im 1. Obergeschoß befindet sich die “Doktorstube”, die im Originalzustand des 16. Jahrhunderts enthalten ist.