Barockapotheke “Zum weißen Einhorn”, Klatovy (Klattau)
Diese Apotheke hat in Klatovy eine lange Geschichte, Apotheker ließen sich hier schon ab dem 16. Jahrhundert nieder. Im Jahr 1639 erstand der Apotheker Tobiáš Stilling das Haus mit der Nummer 149. Die Apotheke wurde später eine von Jesuiten geführte Apotheke; sie erhielten die Apothekentradition bis zum Jahr 1966. In diesem Jahr wurde der Betrieb eingestellt. Die Barockapotheke beherbergt das Heimatmuseum von Dr. Hostaš in Klatovy. Das Interieur: Bewundernswert ist vor allem der zwei Meter lange Zahn eines Narwals. Im Mittelalter hielt man den Zahn für das Horn eines Einhorns (daher stammt auch der Name der Apotheke). Man benutzte ihn bei der Herstellung von Salben und Pulver. Sehenswert ist auch der Drei-Stufen-Apotheken-Ofen, der einzige seiner Art in ganz Europa. Der Apothekenraum hat ein Klostergewölbe, die Werkstatt und das Maßhaus haben ein Lunettengewölbe. Das kostbare Barockinventar mit einer Plastik vom Erzengel Michael (Patron der Apotheker) wurde im Jahr 1733 von Jan Geschwendt von Allgau in Schweden hergestellt. Die Fassade des Hauses stammt aus der Romantik, um 1870. Für ihre Außerordentlichkeit ist die Barockapotheke “Zum weißen Einhorn” in der UNESCO-Liste der Kulturdenkmäler eingetragen. Im gleichen Gebäude ist die sehr renommierte Kunstgalerie “Zum weißen Einhorn” untergebracht.