Burgruine “Haus Murach”
Die imposante Burg “Haus Murach” in Oberviechtach wurde 1110 erstmals urkundlich erwähnt und war eine der bedeutendsten Burgen entlang der böhmischen Grenze. Die einstmals mächtige Burganlage, erbaut auf einer 585 Meter hoch aufragenden Granitbergkuppe, hatte eine wichtige strategische Bedeutung zum Schutz der vorbeiführenden alten Prager Handelsstraße und für die Sicherung der nahen Grenze zu Böhmen. Erbaut wurde die Burg von den Grafen von Sulzbach, einer der einflussreichsten Familien Bayerns. Durch Heirat gelangte der Besitz an den angesehenen Grafen Rapoto I. von Ortenburg. In Folge von Erbstreitigkeiten wurde die Burg im 13. Jh. an die aufstrebenden Wittelsbacher verkauft. Die Stärke der Festung bewies sich im 15. Jh. bei mehreren Angriffen der Hussiten, deren Belagerung sie immer standhielt. Der endgültige Verfall der Burg setzte in der Zeit nach der Auflösung des Pfleggerichts Murach (1803) ein. Heute ist leider nur noch eine Ruine vorhanden. Die noch erhaltenen Mauerreste geben jedoch dem Besucher immer noch einen lebendigen Eindruck von der Größe und Bedeutung des “Hauses Murach”. Der besterhaltene Teil ist der 20 m hohe Burgturm (Bergfried). Er bietet dem Besucher eine herrliche Aussicht weit in das Land bis nach Böhmen. Bei günstigem Wetter ist ein Rundblick auf 6 ehemalige Oberpfälzer Burgen und 27 Orte möglich. Beim traditionellen “Hauserner Burgfest”, jährlich am ersten Sonntag im August, wird das historische Gemäuer mit festlichem Leben erfüllt. Bei Fest mit Musik, Bier vom Fass und Oberpfälzer Schmankerln können sich die Besucher auch an Wettbewerben (Holzsägen) beteiligen. Besucher der Burg sollten nicht vergessen, vorher den Schlüssel für das Burgtor und den Burgturm beim Burgwart Karl Senft abzuholen. Führungen für Gruppen sind nach Vereinbarung mit dem Burgwart möglich.