Kunstwaldgarten Burglengenfeld im Staatswaldgebiet “Raffa”
Künstler aus dem Städtedreieck schaffen im Staatswaldgebiet “Raffa” den Kunstwaldgarten Burglengenfeld. Die Natur ist in ihrer Vielfalt unerschöpflich. Bizarre Baumformen und an märchenhafte Wesen erinnernde Baumgestalten regen seit jeher die menschliche Fantasie an. Es gibt im Wald Bereiche, die durch ihre Monotonie langweilen oder durch Dunkelheit Furcht einflößen. Andernorts finden sich Waldgebiete, in die man immer wieder gerne wandert, weil sie als besonders schön, interessant und damit erholsam empfunden werden. Gleiches gilt für das Kunstwerk. Es fasziniert, regt zur Auseinandersetzung an, spricht einen an oder befremdet. Nichts ist deshalb einfacher als den Brückenschlag zwischen Wald und Kunst zu finden. Schon war bayernweit das diesjährige Motto der Woche des Waldes “Wald und Kunst” aus der Taufe gehoben. Forstamtsleiter Thomas Verron und Privatwaldförster Reinhold Weigert stellten für weitere Planungen vor Ort Kontakt her zu heimischen Künstlern. Spontan rief sich die Künstlergruppe “Dünger” ins Leben. Wie der Name verspricht, möchte diese mit vollem Elan Neues, Aufsprießendes und Weiterwachsendes in den Wald hineinbringen. Unter Ausnutzen der natürlichen Gegebenheiten werden Kunstwerke aus dem Wald entwickelt, durchaus auch unter Zuhilfenahme anderer Materialien wie Stein oder Metall. Damit kann manches besser verdeutlicht oder zur Anregung gar verfremdet werden. Skulpturen, Installationen und Objekte sollen den Wald langzeitig beleben. Forstdirektor Verron gab am 8. Juli 2003 den Startschuß für die längerfristige Aktion der Künstlergruppe “Dünger”. Hierhinter verbergen sich die Künstler Florian Zeitler, Objektkünstler (Metall+Stein) aus Teublitz, Stefan Preisl, Bildhauer (Holz und Stein) sowie Andreas Hoffmann-Kuhnt, “Zeug”-Macher (Holz), beide aus Burglengenfeld. Allen dreien ist das künstlerische Arbeiten mit Naturobjekten gemein. Deshalb waren sie im gemeinsamen Projekt sofort mit Feuer und Flamme dabei. Die Bearbeitung von Holz ist zwar das tragende Element, doch auch Stein und Metall kommen zur Verwendung. Grundvoraussetzung für das Projekt “Kunst im Wald” ist die bestmögliche Präsentation an einem Erholungsschwerpunkt mit möglichst hoher Besucherfrequenz. Denn das einmalige Ereignis soll natürlich ins öffentliche Rampenlicht gerückt werden. Als Ort der künstlerischen Gestaltung bietet sich von daher das aus dem Städtedreieck gut zu erreichende Waldgelände direkt um das Jägerhaus im Raffa neben der Holzheimer Straße an. Hier haben die drei Künstler vom Forstamt absolute Gestaltungsfreiheit erhalten. Auf den Anmarschwegen sollen bereits einzelne Kunstobjekte den Wanderer anlocken und ihn an das Herzstück heranführen. Das Projekt soll ohne zeitliche Begrenzung laufen. Immer wieder können die Künstler neue Ideen verarbeiten und präsentieren. In einer Schwerpunktaktion sollen zunächst bis in den September in Einheit mit der Natur verschiedenste Kunstobjekte geschaffen werden, um diese dann in einer Vernissage unter freiem Himmel vorzustellen. Bis dahin wird auch der zuständige Revierförster Joachim Genrich mit dem aufpolierten Jägerhaus das entsprechende Ambiente schaffen. Die Waldbesucher können sich ständig bei einem Waldspaziergang über die Entwicklung des Kunstwaldgartens informieren.