Cordonhaus, Cham
Das Bauwerk in der Propsteistraße aus dem 16. Jh. erzählt ein Stück Stadtgeschichte. Das Gebäude war ehemaliger Zehentstadel der Reichenbacher Propstei, zur Zeit der französischen Revolutionskriege Herberge für Militärische Einheiten. Seinen Namen erhielt das Cordonhaus im 18. Jh., als kleinere Militäreinheiten in kettenartiger Reihung zur Abschirmung an der Grenze postiert wurden (Cordonsystem).
Eine dieser Grenzkontrolltruppen wurde in diesem Haus untergebracht. Besitzer und Bewohner wechselten in der Folgezeit häufig. Das Cordonhaus diente als Armenunterkunft, als Sitz der landwirtschaftlichen Winterschule, nach dem 2. Weltkrieg den Flüchtlingen als Notquartier, später einer Trommelfabrik als Niederlassung. Jetzt wird das Haus Galerie genützt.