Dompfarrkirche Niedermünster
Die Dompfarrkirche Niedermünster liegt direkt neben dem Regensburger Dom und gehört zu den ältesten Kirchenbauten Regensburgs. Bei der Kirche können Ausgrabungen der römischen und frühmittelalterlichen Vorgängerbauten vom 2. bis 10. Jahrhundert nach Voranmeldung besichtigt werden.
Die altehrwürdige Dompfarrkirche war über ein Jahrtausend lang Stiftskirche eines freien und adeligen Damenstifts, dessen Gründung bis in die Zeit des 8.Jahrhunderts zurückgehen soll. Seit nahezu 1300 Jahren verehren die Gläubigen unseres Bistums in ihr die Gebeine des hl. Bischofs Erhard, der im ersten merowingerzeitlichen Kirchenbau an der Nordwand beigesetzt worden ist.
Heute steht der silberne Schrein des 19. Jahrhunderts unter dem gotischen Baldachin über der ursprünglichen Grabanlage. Die Ausgrabungen unter dem heutigen Fußboden sind zugänglich und zeigen die archäologischen Befunde mit dem ersten Erhardsgrab. Im 10. Jahrhundert erbaute Herzog Heinrich I. von Bayern eine mächtige Basilika mit einer Grablege für sich und seine herzogliche Familie.
Nach einem Brand im Jahre 1152 wurde die heutige romanische Kirche errichtet. Im 17. und 18. Jahrhundert modernisierten die Stiftsdamen ihr Gotteshaus und schmückten es mit bedeutenden Kunstwerken wie mit dem monumentalen Bronzekruzifix und der trauernden Magdalena von Georg Petel, dem bayerischen “Bernini”, aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Seit 1824 ist die ehem. Stiftskirche Dompfarrkirche. Die Verehrung des hl. Erhard als Kirchenpatron hat sich bis in unsere Tage erhalten. Am 8. Januar, dem Todestag des Heiligen, wird den Gläubigen nach den Gottesdiensten die silberne Kapsel mit der Hauptreliquie aufgelegt. Neben seinem Grab befindet sich der Steinsarkophag seines Freundes, des seligen Erzbischofs Albert von Cashel (Irland).