Burgruine Flossenbürg
Die “Burg zu Flozze” wie sie genannt wurde ist im Jahr 1105 auf den übereinandergeschichteten Granitquadern des 732 m hohen Schloßberges erbaut worden und diente in erster Linie als Schutzburg gegen die einfallenden Böhmen. Der wohl bekannteste Besitzer war Kaiser Barbarossa, der sie für eine gewisse Zeit erwarb. Ob der Kaiser mit dem roten Bart allerdings persönlich in Flossenbürg weilte, bleibt zu bezweifeln. Zumindestens ließ es sich bisher nicht nachweisen. Im Hausvertrag von Pavia kam sie in Pfälzer, anschließend zusammen mit dem Floßer Amt sogar in böhmischen Besitz. Schließlich gelangte sie aber doch wieder an das Herzogtum Bayern zurück. Siebzehn mal wechselte im Laufe der Jahrhunderte somit das Eigentum an der mächtigen Burg. Die Burgen, auch die Feste Flossenbürg, hatten im ausgehenden Mittelalter ihre militärische Bedeutung verloren, man ließ sie verfallen und zog von den Höhen in die Täler und so auch die Pfleger des Amtes Flossenbürg nach Floß. Wie urkundlich bewiesen, war die Burg Flossenbürg seit 1560 so verfallen, dass sie nicht mehr bewohnbar war. Heute steht die Ruine unter Denkmalschutz. Aufwendige Ausgrabungs- und Sanierungsarbeiten brachten unzählige Details ans Tageslicht. Das reichte von Mauerfundamenten, über Fußbodenreste, Tür- und Fenstergewände bis hin zu regelrechten „Sensationen“. Dazu zählten beispielsweise ein Kellergewölbe, Fragmente eines Backofens, eine Brunnenanlage oder ein drittes Eingangstor. All diese Ausgrabungen zeigen die früheren, imposanten Ausmaße der ehemaligen Hohenstaufenfeste. Besonders hervorgehoben werden muss aufgrund seiner Einmaligkeit der Schloßberg. Dort liegen die Granitmassen wie die Schalen einer Zwiebel übereinander aufgeschichtet. Nicht nur wegen diesem “Wunder der Natur”, auch wegen der Eigenarten von Tier- und Pflanzenwelt steht der Schloßberg ebenfalls unter Naturschutz. Die Burgruine Flossenbürg kann ganzjährig besucht werden. In der Nähe des Kiosks in der Ortsmitte beginnt der Aufstieg, für den man ca. zehn Minuten braucht. Hat man dann noch das Aussichtspodest erklommen, so entfaltet sich einem der grandiose Rundblick über die weitläufige Mittelgebirgslandschaft des Oberpfälzer Waldes bis tief hinein ins tschechische Nachbarland.