Die Stadt 1983–2025 | Pavel Březina, Josef Husák, Rudolf Jung, Míla Kolář, Josef Zink
Die Galerie 4 – Fotogalerie lädt zur Ausstellung mit dem Titel STADT ein, die eine Sammlung von Fotografien einer Gruppe Prager Autoren präsentiert, deren Werke seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute entstanden sind. Die Ausstellung zeigt die Veränderungen der Stadt – nicht nur in ihrer visuellen Form, sondern auch in der Atmosphäre der Zeit und im Rhythmus des Alltagslebens.
Die Gruppe Město entstand im Umfeld des Fotoclubs Vinohrady, der mit seiner Tätigkeit an eine mehr als hundertjährige Tradition der Amateurfotografie anknüpft. Obwohl ihre Mitglieder verschiedenen Berufen angehörten, verband sie eine generationsübergreifende Verbundenheit und vor allem die gemeinsame Leidenschaft für die Fotografie als Instrument der stillen Zeugenschaft und des persönlichen Ausdrucks.
In einer Zeit, in der das Bild der Stadt von ideologischen Kulissen verdeckt wurde, hielten diese Fotografen unspektakuläre Momente des Alltags, menschliche Interaktionen, die Poesie abgenutzter Fassaden oder die ungewollte Absurdität des städtischen Raums fest. Ohne Anspruch auf „große” Themen setzten sie ein Bild des Lebens zusammen, wie sie es selbst lebten und beobachteten.
Der Höhepunkt ihrer damaligen Bemühungen war die Teilnahme an der Ausstellung in Venedig im Jahr 1986 – ein bedeutender Moment, der bestätigte, dass auch Fotografien ohne dokumentarische oder künstlerische „Größe“ einen bleibenden Wert haben können: Sie können Teil des historischen und persönlichen Gedächtnisses werden.
Die Ausstellung in der Galerie 4 zeigt sowohl Schwarz-Weiß-Fotografien aus den 1980er Jahren als auch neuere Farbfotografien. Trotz der technischen und ästhetischen Entwicklung behalten die Fotografien eine Konstante bei – einen nüchternen, konzentrierten und persönlichen Blick auf die Stadt als lebendigen Organismus.
Die Ausstellung ist nicht nur ein fotografisches Dokument. Sie ist eine Aufzeichnung der Haltung, der Wahrnehmung und der Freude am Entdecken der Welt, die uns umgibt – auch wenn wir sie oft übersehen.

