Notizen aus Böhmen: Zwei Nummernschilder für schnellere Traktoren

Sanierter Marktplatz
Die umfassende Sanierung des Marktplatzes in Tachov ist fast beendet. Beim Tachauer Stadtfest Anfang August soll sie feierlich abgeschlossen werden. Das Pilsener Tagblatt berichtet, dass als besonderes Highlight eine Marienskulptur auf dem Platz installiert wurde. Diese stellt die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind dar und ist eine originalgetreue Nachbildung der Statue aus dem Jahr 1732, die seit 50 Jahren nicht mehr auf dem Platz stand. Der Bildhauer Jaroslav Šindelář der Jüngere schuf die Nachbildung der sechs Meter hohen Säule und installierte sie mit einem großen Kran. Der örtliche Pfarrer segnete das fertige Werk. Sobald die Umgestaltung des gesamten Platzes abgeschlossen ist, wird die Säule nachts beleuchtet.

Studie zu Windkraftstandorten
Der Bezirk Pilsen hat eine Studie in Auftrag gegeben, um geeignete Standorte für Windkraft und Photovoltaik zu identifizieren. Laut dem Pilsener Tagblatt sollen die Ergebnisse der Studie bis Mitte November vorliegen. Anschließend wird der Flächennutzungsplan überarbeitet. Das Umweltministerium legt landesweit sogenannte Beschleunigungszonen fest. In diesen Gebieten können die Behörden Wind- und Solarkraftwerke in einem vereinfachten Verfahren genehmigen. Dadurch soll sich die Genehmigungsdauer für Windparks von zehn Jahren auf ein Jahr verkürzen. Das Unterhaus nahm den Gesetzentwurf zur Beschleunigung der Nutzung erneuerbarer Energien am 3. Juni in erster Lesung an. Die Solarzonen sollen vor allem auf den Dächern ehemaliger Industriestandorte entstehen. Die Regierung verhandelt währenddessen mit den Bezirken über die Standorte für die Windparks. Mit dem Gesetz werden Gebühren eingeführt, die Windparkbetreiber an die Gemeinden zahlen müssen.

Fernverkehrszüge
Ein geplanter Vertrag über den Betrieb der Fernverkehrszüge auf zwei Strecken zwischen Prag und Westböhmen beschäftigte die Kartellaufsicht. Wie das Egerer Tagblatt berichtet, hat diese nun entschieden, dass das Verkehrsministerium den Vertrag zum Betrieb der beiden Strecken mit der Gesellschaft Arriva abschließen darf. Die tschechische Bahn ČD hatte die Ausschreibungsbedingungen angefochten. Das Kartellamt und sein Vorsitzender Petr Mlsna wiesen jedoch die Einwände des nationalen Verkehrsunternehmens zurück – die Entscheidung ist endgültig. Das Kartellamt befasste sich nicht näher mit den Ausschreibungsbedingungen und stellte im März dieses Jahres das Verwaltungsverfahren ein, weil die ČD ihre Einwände nicht rechtzeitig eingereicht hatte. Diese argumentierte, dass die Rechtswidrigkeit der Ausschreibungsbedingungen erst aus der Entscheidung über die Auswahl des Gewinners und dem Bericht über die Bewertung der Angebote ersichtlich wurde.

Geänderte Fahrerlaubnis
Die Tageszeitung Deník berichtet von Änderungen in der Straßenverkehrsordnung. Ab dem 1. Juli dürfen Traktoren mit einer Konstruktionsgeschwindigkeit von 80 km/h oder höher und einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen in Tschechien nur noch mit einem Führerschein der Klasse C oder C1 gefahren werden. Bislang war dies auch mit einem Führerschein der Klasse T1 möglich und damit auch 17-Jährigen. Die Bedingungen werden damit jenen angeglichen, die für die professionellen Fahrer von Zugmaschinen gelten. Außerdem müssen die „schnelleren Traktoren“ ab dem 1. Juli zwei Nummernschilder haben. Die Neuregelung bezieht sich auf alle, die den betreffenden Führerschein nach dem 1. Juli erwerben.