80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz – Was bedeutet „Nie wieder!“ für uns heute?
Der 27. Januar hat eine doppelte Symbolik. Er erinnert nicht nur an die Befreiung von Auschwitz und das Ende einer zutiefst menschenverachtenden Ideologie, sondern auch an den Beginn eines neuen Wertekonsenses („Nie wieder!“), der heute, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, aktueller ist denn je.
Damals wollte Europa Frieden, Stabilität und Sicherheit. In den letzten Jahren haben wir gesehen, wie zerbrechlich diese Werte sind.
Das Jahresthema 2025 des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds ist eine Einladung zum Nachdenken: Was genau bedeutet „Nie wieder!“ heute? Tschechen und Deutsche haben gute und starke nachbarschaftliche Beziehungen. Deshalb ist es sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit an die gemeinsamen Werte zu erinnern, auf denen diese Beziehungen beruhen, und gemeinsam nach Antworten auf aktuelle Bedrohungen und Gefahren zu suchen.
Die große Resonanz auf das Jahresthema zeigt, wie lebendig der deutsch-tschechische Dialog zu diesem Thema ist. Mehr als 50 neue Projekte wurden bereits durch die Herausforderung des DTZF angeregt. Und es werden immer mehr!
Denn: Das Bewusstsein für den Holocaust ist insgesamt rückläufig, wie eine aktuelle Studie der Jewish Claims Conference einmal mehr zeigt. Deshalb wird dieses Gedenkjahr als Chance gesehen, gerade junge Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren – sowohl für die damaligen Ereignisse als auch vor allem für die Frage, welche Schlüsse wir heute daraus ziehen können. In Zusammenarbeit mit den Botschaftern beider Länder bereitet der DTZF daher einen Videowettbewerb vor, der Schüler und Studenten aus Tschechien und Deutschland zum kreativen Nachdenken über das Thema motivieren soll: „Was bedeutet ‘Nie wieder!’ für mich und für uns alle in der Zukunft?“
Natürlich ist es auch für diejenigen gedacht, denen dieses Gedenken in erster Linie gewidmet ist: den Überlebenden. Ihnen zu Ehren veranstaltet der DTZF in Prag, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft, ein Konzert für die Opfer des Nationalsozialismus, die noch unter uns weilen und denen der DTZF seit Beginn seiner Tätigkeit besondere Aufmerksamkeit widmet.
Und um ihnen eine bleibende Ehre zu erweisen, soll noch in diesem Jahr der erste Stein für die Verschwundenen gelegt werden – für einen der Gründer des Zukunftsfonds und einen prominenten Verfechter der deutsch-tschechischen Aussöhnung.
Dies ist nur ein erster Überblick über die Aktivitäten des DTZF in diesem Jahr des Gedenkens.
Quelle: DTZF