Martin Gerboc – Auge um Auge, Zahn um Zahn!
Martin Gerboc (*1971, Bratislava) ist ein Künstler, der in der Slowakei und in der Tschechischen Republik lebt und arbeitet. Er ist Absolvent der Akademie der Schönen Künste in Bratislava (1990-1996), absolvierte Auslandspraktika an der S. R. University of Pennsylvania, USA (1992-1993), am College of Design, Institute of Visual Communication, Kolding, Dänemark (1995, Aufbaustudium 1997) und schloss sein Promotionsstudium an der Akademie der Schönen Künste in Bratislava (2004) ab. Mehrere Jahre lang arbeitete er als Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste in Prag.
In der Ausstellung mit dem Titel “Auge um Auge, Zahn um Zahn!” wird deutlich, dass Martin Gerbocs Werke seine anti-ästhetischen Überzeugungen zeigen. Sie sind eine Art ekstatische Reise durch die Freuden und Qualen von Körper und Geist, eine Reise durch eine Welt, die nur von denjenigen erforscht werden kann, die bereit sind, Risiken einzugehen. Martin Gerbocs Aufgabe ist es, den Betrachter zu zwingen, die Welt ganz auf seine Weise zu sehen. Deshalb geht er an seine Arbeit aus der Position eines Regisseurs heran, der sich zu interdisziplinären Überschneidungen aus Musik, Film, Theater, Philosophie usw. bekennt und deren Einfluss und die möglichen Auswirkungen ihrer Manipulierbarkeit zu seinem Vorteil nutzt. Er bevorzugt den direkten Ausdruck von komplexen Ideen mit oft tragischen und zeitlosen Themen. Der Autor sucht nach zugespitzten Gefühlszuständen, die er in fast kabarettistischer Manier darstellt. In der Geschichte würden wir neben vielen anderen Szenarien der Interpretation eine analoge Arbeitsweise bei der Konzeption der sogenannten lebenden Gemälde finden, die einer der Höhepunkte des Historismus waren. Seine ganzheitliche Sichtweise führt ihn zu der Überzeugung, dass der Künstler der Regisseur einer emotional starken Erfahrung sein sollte und dass das Bild nur ein Mittel ist, um die persönliche Beteiligung auszudrücken.