Brückenbauer Karel Schwarzenberg verstorben

Karel Schwarzenberg wurde am 10. Dezember 1937 in Prag geboren und entstammt dem Hause Schwarzenberg, einem fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht, welches 1670 durch Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben wurde. 1948 verließ die Familie die Tschechoslowakei aufgrund der Machtübernahme durch die Kommunisten und emigrierte nach Österreich. Dank der Adoption durch seinen Onkel wurde er schließlich 1979 Familienoberhaupt.

Er war seit den 60ern politisch tätig. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings von 1968 setzte er sich für die Oppositionellen in der Tschechoslowakei ein und engagierte sich auf internationaler Ebene für die Menschenrechte, z.B. als Präsident der Internationalen Helsinki-Föderation für Menschenrechte. Seit 2015 stand Karel Schwarzenberg als einer der 89 Personen, gegen die von Russland ein Einreiseverbot verhängt wurde.

Nach der Samtenen Revolution 1989 und der Wahl Václav Havels zum Präsidenten fungierte er fortan als Kanzler des Präsidenten auf der Prager Burg. 2007 wurde er Außenminister und gehörte seitdem zu den populärsten Politikern der Tschechischen Republik. 2013 kandidierte er in der ersten Direktwahl des Staatspräsidenten, unterlag jedoch Miloš Zeman.

Unter den vielen Ehrungen, die er erhielt, wurde er 2016 von Bavaria Bohemia e.V. mit dem Ehrenpreis Brückenbauer | Stavitel mostů geehrt.

Karel Schwarzenberg verstarb am 11. November 2023 in einem Wiener Krankenhaus, in das er zwei Tage zuvor aus Tschechien eingeflogen wurde.