Online-Ausstellung des tschechischen Künstlers Jan Knap
Jan Knap, ein tschechischer Künstler aus Planá, sollte zurzeit eine Ausstellung im bayerischen Tirschenreuth haben. Doch die Umstände haben sich geändert, der grenzüberschreitende Kulturaustausch ist fast zum Erliegen gekommen. Aber nur fast – denn die Kulturszene ist online gegangen. Und mit ihr auch Konzerte, Theatervorführungen und Ausstellungen.
Jeden zweiten Tag wird stets ein Bild, das noch verpackt in Tirschenreuth auf seine Präsentation wartet, ausgepackt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittels einer imaginären „KulturBrücke“ nach Planá bei Marienbad meldet sich dazwischen der Künstler mit Bildern aus seinem Atelier zu Wort.
Liebe Kunst- und Kulturfreunde,
im MuseumsQuartier Tirschenreuth (MQ) sollte am 20. März die Ausstellung von Jan Knap eröffnet werden. Eines Künstlers aus unserem Nachbarland Tschechien, dessen Werke weltweit für große Furore sorgen. Wir waren bereits voller Vorfreude sowohl auf die Vernissage als auch auf die Aufführungen der Neuen Tirschenreuther Passion (EUROPASSION 2020), zu denen sich Besucher aus vielen Ländern angesagt hatten. In diesem Rahmen sollten die Bilder der Heiligen Familie von Jan Knap einer breiten und internationalen Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie wir alle wissen, ist es anders gekommen. Doch wir sind fest entschlossen und guter Dinge, beide Veranstaltungen ein Jahr später durchzuführen.
Umso mehr freuen wir uns über eine kulturelle Brücke mit unserer Partnerstadt Planá, der Heimat von Jan Knap. Gemeinsam haben wir mit dem Künstler und weiteren Unterstützern wie Jan Šícha und dem Centrum Bavaria Bohemia in Schönsees einen virtuellen Einblick in die Jan-Knap-Ausstellung vorbereitet, die wir Ihnen ab dem 8. April präsentieren. Die Online-Besucher bekommen damit einen ersten Eindruck von der Schaffenskraft des Künstlers. Neben den ausgewählten Bildern der Ausstellung werden auch Fotos aus dem Atelier und Haus des Malers in Planá gezeigt. Wir sind getrennt und trotzdem verbunden!
Die Grenze nach Tschechien ist nach mehr als 30 Jahren wieder geschlossen. Unsere Kulturbrücke nach Planá soll als Zeichen wirken, dass wir trotzdem mit unseren Nachbarn in Verbindung bleiben wollen und uns auf die Wiederherstellung der Normalität durch offene Grenzen freuen.
Die Bilder von Jan Knap sind berührend, stimmungs- und hoffnungsvoll. Sie sind damit perfekt geeignet, uns gerade ein der aktuellen Zeit aufzuheitern und Zuversicht zu spenden.
Jan Knap, das Team des MuseumsQuartiers mit seiner Leiterin Stefanie Süß und ich wünschen Ihnen viel Freude beim Anschauen der Bilder unserer Online-Ausstellung. Sie finden diese auf der Facebookseite der Stadt Tirschenreuth unter www.facebook.com/StadtportalTirschenreuth sowie der Internetseite des Centrums Bavaria Bohemia unter www.bbkult.net/projekte/kulturbruecke/jan-knap.
Ihr
Franz Stahl
Erster Bürgermeister
Stadt Tirschrenreuth
Klicken Sie auf die Bilder, um mehr zu erfahren.
Jan Knap

Jan Knap | * 1949 in Chrudim | tschechischer Künstler
1969 emigrierte er in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1970 bis 1972 studierte er an der Staatl. Akademie der Künste in Düsseldorf (bei Gerhard Richter). 1972 siedelte er in die USA (New York) über. 1979 gründete er die Gruppe Normal (mit Peter Angermann und Milan Kunc). 1982 bis 1984 folgte der Besuch eines Priesterseminars in Rom. Jan Knap lebt seit 1992 in Planá.
08.04.2020

„Mein Bild ist wie das Streicheln einer armen Seele. Das Vergnügen eines einsamen Menschen. Der Gehalt meines Bildes ist der Dienst. Die Freude jemandem zu dienen. Wie oft habe ich jemandem den Weg gezeigt und zehn Minuten später ging mir auf, dass ich ihn in die falsche Richtung geschickt hatte. Und dieser Mensch geht. Ich habe ihn falsch geschickt. Ohne Absicht. Wenn er es merkt, muss er umkehren. Es gibt keine andere Möglichkeit, das Ziel zu erreichen. Ich kann auch völlig falsch liegen. Aber das Streicheln, das Küssen, dieser Dienst, da kann sich der Mensch nicht irren. Christus der Herr sagte: ‚Liebe deinen Nächsten‘. Da kann man sich nicht vertun.“
09.04.2020
11.04.2020

„Erst in Plan begriff ich, wie man mit einem alten Haus arbeiten kann. Welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. In der Hanna habe ich ein Haus renoviert und fertiggebaut, das als das älteste Haus am Dorfplatz galt. Ich fand einen guten Zimmermann und baute, wie ich es mir dachte. In Plan war das ganz anders.“
14.04.2020
16.04.2020
17.04.2020
18.04.2020

Ohne Titel | 2018 | 60,5 x 75 cm | Öl auf Leinwand
„Das Bild ist keine Realität, Wirklichkeit, Fotografie. Auch keine Veranschaulichung der Sache. Das Bild ist ein Fenster in eine tiefere Realität. Zumindest sollte es das sein. Durch die sichtbaren Dinge hindurch. Und durch den Schatten, den die sichtbaren Dinge werfen.“
20.04.2020
21.04.2020
22.04.2020
23.04.2020

Erika Rahm, MQ Tirschenreuth
„Bei den Bildern von Jan Knap stehen göttliches Vertrauen, Harmonie und Leichtigkeit im Vordergrund. Auf exzellente Weise setzt der Künstler klare und lebendige Farbakzente. Familienaktionen, gemeinsames Beisammensein sowie Alltagsgeschehen in freier Natur werden dargestellt. Auch Anbetungen sind Motive seiner Bilder.“
24.04.2020

Ohne Titel | 2017 | 170 x 250 cm | Öl auf Leinwand
„Die Figuren müssen sich nicht ansehen. Aber sie müssen eine Gemeinschaft bilden. Alle kennen sich. Es muss ein zwar nicht geschlossener, aber doch vertrauter Figurenkreis sein. Sie wissen voneinander. Sie gehören zueinander. Einer arbeitet für den anderen.“